„Das Leben ist kein Ponyhof“ und sicher auch kein „Wunschkonzert“. Was hättest Du nicht aus deinem Leben gemacht, hättest Du nur eine Wahl gehabt? Was wäre nur geworden, wenn … nicht gewesen wäre? Was würdest Du nicht alles tun, wenn Du nur könntest!?
Aber „erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“
Auch mein Leben verlief nicht so geradlinig, wie ich es mir gewünscht hätte. Auf vieles hätte ich glatt verzichten können.
Stark ausgeprägtes ADHS während der Schulzeit zum Beispiel, das hat mir und meinen Eltern viele Probleme beschert. Probleme mit meinen Augen, haben mir die Tür zu meinem Traumberuf versperrt. Ein Sportunfall macht mir bis heute zu schaffen…
Im Leben geschehen Dinge, die man nicht, oder nur sehr begrenzt im Griff hat. „Man hat´s nicht leicht – aber leicht hat´s einen.“
Schnurgerade Schotterpiste im Süden Namibias
Es wäre so schön, wenn wir unsere Miseren einfach auf die Umstände schieben könnten. Aber die Wahrheit ist, dass wir nicht selten selbst dafür verantwortlich sind: falsche Entscheidungen, falsche Beziehungen, falsche Ziele und das alles auch noch in wichtigen Momenten des Lebens. Man könnte schier verzweifeln, wenn man sich ausmalt, was alles hätte sein können, wäre man nicht so blöd gewesen …
Die christliche Antwort auf mein Versagen, meine Um- und Abwege finde ich in einer weiteren Redewendung: „Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade!“ Diesen Spruch habe ich in meiner Jugend häufig gehört. Und ich habe mich damit getröstet, dass es für Gott keine Rolle spielt, welche Irrwege ich gehe und welche Fehlentscheidungen ich treffe, weil am Ende sowieso alles so kommt, wie es kommen muss. Gott zieht „sein Ding“ durch!
Egal wie krumm mein Lebensweg verläuft, er kommt mit mir zu seinem Ziel!
Das mag ein gewisser Trost sein – aber das wahre Geheimnis ist noch viel größer.
Als ich vor ziemlich genau drei Jahren einige Tage lang in einer Cessna über die Namib-Wüste fliegen durfte entstand dabei eine Aufnahme die verdeutlicht, was tatsächlich in meinem Leben vor sich geht:
Die geologischen Schichten ziehen sich durch die zerklüftete Landschaft des Khomas Hochlands
Und auch unsere falschen Entscheidungen und Irrtümer sind von seiner Gnade durchzogen.
und dass Gott es nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden
als mit unseren vermeintlichen Guttaten..."
Gott kommt mit mir zu seinem Ziel – aber nicht, weil er einfach „sein Ding“ durchzieht, sondern weil sich seine Gegenwart und Liebe, sein Zuspruch und sein Wirken durch mein Leben ziehen. Nur deshalb kann ich trotz Fehlentscheidungen und schweren Zeiten zu der Persönlichkeit reifen, die Gott für mich bestimmt hat.